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Wir füh­len in jedem Moment. Unse­re Gefüh­le sind kör­per­li­che Emp­fin­dun­gen, durch die wir Leben­dig­keit erfah­ren und uns ori­en­tie­ren. Gefüh­le sind kei­ne Gedanken.

Alles was wir wahr­neh­men und erle­ben, bekommt durch sie eine Bedeu­tung für uns. Alles was wir tun, tun wir in der Absicht, auf kur­ze oder lan­ge Sicht mög­lichst ange­neh­me Gefüh­le zu erfah­ren. Unser gesam­tes Han­deln und Erle­ben wird durch sie beein­flusst, auch dann, wenn wir uns des­sen nicht bewusst sind.

Durch unse­re Gefüh­le sind wir mit der mate­ri­el­len und geis­ti­gen Welt ver­bun­den. Unse­re Lebens-Bedürf­nis­se bewe­gen uns durch sie zu Hand­lun­gen, um sie zu erfül­len. Uner­füll­te Bedürf­nis­se erzeu­gen unan­ge­neh­me, erfüll­te Bedürf­nis­se ange­neh­me Gefüh­le. Als fei­ne Signa­le geben sie uns über unse­re Bedürf­nis­se jeder­zeit Aus­kunft. So erfah­ren wir auch, ob die Stra­te­gien, mit denen wir ver­su­chen unse­re Bedürf­nis­se zu erfül­len, erfolg­reich sind.

Ob unse­re Bedürf­nis­se erfüllt sind oder nicht, wird dabei durch unse­re Gedan­ken beein­flusst. Sie deu­ten unser Erle­ben. Wenn wir an sie glau­ben, for­men sie unse­re Wirk­lich­keit und beein­flus­sen, ob in die­ser Wirk­lich­keit unse­re Bedürf­nis­se erfüllt sind oder nicht. Dadurch haben sie eine direk­te Wir­kung auf unse­re Gefühle.

In unse­rer kom­ple­xen Welt ist es hilf­reich und sinn­voll, auch unse­re Gedan­ken als Unter­stüt­zung zu nut­zen, um unse­re und die Bedürf­nis­se unse­rer Mit­welt kurz­fris­tig und lang­fris­tig opti­mal zu erfül­len. Durch sie kön­nen wir uns an erleb­te Erfah­run­gen erin­nern, uns mit ihnen gedank­lich befas­sen, sie mit ande­ren aus­tau­schen und dadurch unse­re Stra­te­gien opti­mie­ren. Wich­tig ist dabei, uns dar­über bewusst zu sein, dass Gedan­ken Deu­tun­gen von Erfah­run­gen sind, die oft in lan­gen Ket­ten mit­ein­an­der ver­knüpft sind, ursprüng­lich aber immer die Erfah­rung von ange­neh­men oder unan­ge­neh­men Gefüh­len gedeu­tet haben! Sie die­nen immer unse­rer Bedürf­nis­er­fül­lung und wir brau­chen unse­re Gefüh­le, um sie sinn­voll ein­ord­nen zu kön­nen. Bei der Ent­schei­dung, wel­chen Gedan­ken wir fol­gen, ist es weder sinn­voll noch mög­lich, unse­re Gefüh­le aus­zu­schlie­ßen. Wel­chen Gedan­ken wir fol­gen, wird immer durch Gefüh­le beein­flusst. Wenn wir glau­ben, „rein ratio­nal” zu han­deln, dann han­deln wir unbe­wusst: wir mer­ken nicht, wie unse­re Gefüh­le uns beein­flus­sen. „Ver­nünf­ti­ges” Han­deln besteht dar­in, uns unse­rer Gefüh­le und Gedan­ken bewusst zu sein und sie mit­ein­an­der in Ein­klang zu brin­gen. Um zu über­prü­fen, ob die aktu­el­len Gedan­ken und Hand­lun­gen für uns in der aktu­el­len Situa­ti­on wirk­lich die opti­ma­le Lösung sind, brau­chen wir unse­re Gefüh­le! Sie geben uns dar­über Aus­kunft, ob unse­re Gedan­ken unse­rer erfah­re­nen Wirk­lich­keit ent­spre­chen oder nicht. Sie sind not­wen­dig, um sinn­vol­le und leben­di­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen zu können!

Unse­re Gefüh­le sind ein wich­ti­ges Instru­ment, das uns mit der Wirk­lich­keit ver­bin­det, wenn wir gelernt haben, sie wahr- und anzu­neh­men und ihre Signa­le rich­tig zu deu­ten. Haben wir das nicht, kön­nen sie uns aber auch von der Wirk­lich­keit trennen.

Ob wir unse­re Gefüh­le bewusst wahr­neh­men und wie fein, hängt von unse­rer Auf­merk­sam­keit ab und wie wir mit ihnen in Kon­takt sind. Je mehr unse­re Auf­merk­sam­keit auf unse­re Gedan­ken oder unse­re Außen­welt gerich­tet ist, des­to weni­ger kön­nen wir unse­re Gefüh­le wahr­neh­men, die wir in unse­rem Kör­per erfah­ren. Wir kön­nen glau­ben, in guter Ver­bin­dung mit unse­ren Gefüh­len zu sein, wenn wir Gedan­ken den­ken wie: „Ich habe das Gefühl, hier stimmt was nicht.”, „Ich füh­le mich aus­ge­schlos­sen.”, „Ich bin nicht wich­tig für dich.” Die­se sind alles kei­ne Gefüh­le, son­dern Gedan­ken. Gefüh­le sind kör­per­li­che Emp­fin­dun­gen und damit wort­los! „Gefühls­ge­dan­ken” sind kei­ne Gefüh­le, aber sie ver­ur­sa­chen Gefüh­le!  Auf die­se Wei­se kön­nen wir Gefüh­le ver­drän­gen, indem wir unse­re Auf­merk­sam­keit auf etwas rich­ten, das ande­re Emp­fin­dun­gen in uns aus­löst. Wir kön­nen uns auch in sie hin­ein­stei­gern, indem wir unse­re Auf­merk­sam­keit auf Gedan­ken rich­ten, die die glei­chen Emp­fin­dun­gen in uns ver­stär­ken. Die­se ver­stärk­ten Gefüh­le sind unse­re „Emo­tio­nen”. Sie sind nicht die ursprüng­li­chen, fei­nen Signa­le, son­dern durch den Glau­ben an bestimm­te Gedan­ken aus­ge­lös­te und ange­sam­mel­te Gefühle.

Wenn wir unse­re Gedan­ken für Gefüh­le hal­ten und bei­de nicht von­ein­an­der unter­schei­den kön­nen, ist das pro­ble­ma­tisch. Gefüh­le sind Wirk­lich­keit. Sie geben uns IMMER sicher dar­über Aus­kunft, ob unse­re Bedürf­nis­se erfüllt sind oder nicht. Sie geben aber nicht sicher Aus­kunft dar­über, wel­che unse­rer Bedürf­nis­se sie wirk­lich betref­fen und was die wirk­li­che Ursa­che dafür ist, dass sie erfüllt sind oder nicht! Gedan­ken sind IMMER Deu­tun­gen der Wirk­lich­keit, die ihr oft aber nicht ent­spre­chen. Glau­ben wir, unse­re Gedan­ken wären Gefüh­le, dann hal­ten wir beson­ders von inten­si­ven Gefüh­len beglei­te­te Gedan­ken für die Wirklichkeit.

Es ist also wich­tig, zwi­schen unse­ren ursprüng­li­chen, fei­nen Gefühls-Signa­len, unse­ren Gedan­ken und unse­ren ange­stau­ten Emo­tio­nen zu unter­schei­den, die durch unse­re Deu­tun­gen aus­ge­löst wer­den. Vie­le Men­schen neh­men ihre fei­nen, intui­ti­ven Emp­fin­dun­gen nicht oder kaum wahr, weil ihre Wahr­neh­mungs­schwel­le für sie zu hoch ist. Dies ist der Fall, wenn unse­re Auf­merk­sam­keit nicht in unse­rem Kör­per und anneh­mend auf die Emp­fin­dun­gen gerich­tet ist, oder unse­re inten­si­ven Emo­tio­nen unse­re fei­nen Emp­fin­dun­gen über­tö­nen. Wir kön­nen in der Wahr­neh­mung unse­rer Gefüh­le auch fast voll­stän­dig blo­ckiert sein: dann schei­nen wir „nichts mehr” zu fühlen.

Erst wenn wir unse­re fei­nen Emp­fin­dun­gen anneh­mend und wer­tungs­frei beob­ach­ten kön­nen, sind wir in der Lage uns selbst und unse­re Mit­welt direkt und nicht nur über den Umweg unse­rer deu­ten­den und wer­ten­den Gedan­ken wahr­zu­neh­men. Wir sind empa­thisch und kön­nen erken­nen, ob unse­re Gedan­ken und Vor­stel­lun­gen der Wirk­lich­keit ent­spre­chen und Leben­dig­keit för­dern oder nicht. Wir neh­men unse­re eige­ne und die Leben­dig­keit unse­rer Mit­welt wahr und füh­len uns dadurch leben­dig und verbunden.

Gefüh­le ver­bin­den uns mit der Wirklichkeit
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